Konsummasse

Um die Psychologie der Gesellschaft besser zu verstehen ist es fast unumgänglich, sich Elias Canettis „Masse und Macht“ zu Gemüte zu führen. In diesem 25 Jahre alten Werk sind viele Mechanismen mit Beispielen beschrieben, die sich in der Menschheitsgeschichte kaum verändert haben. Nichtsdesto trotz kommen neue Massenphänomene hinzu.

Canetti beginnt das Kapitel „Zur Psychologie des Essens“ mit folgenden Worten:

„Alles, was gegessen wird, ist Gegenstand der Macht“

In einer etwas allgemeineren Formulierung beschreiben wir den Umstand eines neuen, modernen Massenphänomens:

Alles, was konsumiert wird, ist Gegenstand der Macht. Dies hat immer noch Gültigkeit für die Nahrungsaufnahme geht aber darüber hinaus. In modernen Gesellschaften lässt sich zunehmend verschwenderisches Verhalten feststellen. Dies resultiert unter anderem aus dem Haben-Wollen, ist jedoch nicht der ursprüngliche Antrieb.

Moderne Gesellschaften sind nicht nur geprägt durch Verschwendung, sondern auch durch psychischen Stress bis hin zu Depressionen. Sofern es sich um ein mildes Derivat des letzteren handelt, so kann das Individuum durchaus auf einer persönlichen Basis mit dem Problem umgehen. Vielfach geschieht dies in Form von Verdrängung oder Verlagerung. Die negativen Emotionen werden dabei durch positive überlagert. Ein vielfach beobachtetes Verhalten ist das „Frust-Shoppen“.

Der Depressive fühlt eine emotionale Leere in sich (Dies trifft auch auf den Frustrierten zu, da die Emotionen, die ihm durch den Frust aufgebunden werden unerwünscht sind). Das Unbehagen, das ihm diese Leere verursacht, überwindet er, indem er durch Konsum Emotionen hervorruft. Je mehr er konsumiert, umso besser ist ihm zumute.

Durch den Erwerb von neuem Spielzeug wird der Gedankenzug von seiner momentanen Verfassung abgelenkt und zumindest kurzzeitig auf die Neuigkeit gerichtet. Alles was Neu ist erregt. Erregung führt zur Ausschüttung von Endorphin Wirkung haben kann, was eine beruhigend bis euphorische.

Weiter zeigt Canetti auf, dass Meistesser eine politische Machtstellung einnehmen, auch wenn sich dies nicht in der physischen Erscheinung des Meistessers manifestiert, sondern auf die Möglichkeit reduziert ist:

„Die Möglichkeit zu verschwenden und die Kraft dazu hat sich in manchen Gesellschaften bis zu förmlichen, rituellen Orgien der Zerstörung gesteigert.“

Auch wenn sich Canetti hier auf das Beispiel der Potolatsch Indianer bezieht, kann dies durchaus auf moderne Gesellschaften übertragen werden, zumal die Kraft durch das pekuniäre Vermögen gegeben ist. Somit wird durch Besitz die Machtposition manifestiert. Noch eindrücklicher manifestiert dies der Meistkonsumet durch die Vernichtung oder Verschwendung seines Besitzes. Dies geschieht auf vielfältige Weise. Zum einen zeigt er durch die Vernichtung auf, dass es sich beim Konsumgut um Luxus handelt, auf das er verzichten kann – dies bringt ihm Sympathien des einfachen Fussvolks ein. Weiters kann er es sich jedoch ohne weiteres leisten, das Konsumgut durch ein Neues, Besseres, Teureres zu ersetzen. Letztendlich kann er seine gesellschaftliche Position weiter verbessern durch die Art der Vernichtung, beispielsweise durch Weitergabe an „Bedärftige“.

Unter diesen Gesichtspunkten lassen sich ganz alltägliche Geschehnisse einreihen:

  • Der Kauf neuer Kleider – die alten landen in der Altkleidersammlung. Die neuen sind selbstverständlich dem letzten Modeschrei entsprechend.
  • Blutspenden – Das Blut wird regeneriert und das gespendete Blut wird für Bedürftige Opfer benötigt.
  • Blog-Beitrag – Wissen ist Macht, Wissensvermittlung kann Endorphine ausschütten

Im Zusammenhang mit der Vernichtungsmasse muss ein anderes zeitgemässes Phänomen angesprochen werden: „Geiz ist geil“ Diese Aussage ist der WerbeSlogan von Saturn, einer Deutschen Multimediageräte Kette (Konkurrenz zu Mediamarkt). Mit diesem Slogan sollte der Konsum angekurbelt werden durch das Lockmittel niedriger Preise. Aus der ökonomischen Sicht des Konsumgut bedeutet dies, dass die Produktionskosten zu Lasten der Qualität gesenkt wurden. Qualität bedeutet nicht zu letzt Langlebigkeit. Durch den Erwerb qualitativ niederwertiger Produkte wird der Käufer somit zum Teil einer Verschwendungsmasse.

Web Theorien

Beim Lesen von Douglas Adams „Hitchhicker’s Guide through the Galaxy“ (1984) sind mir bis jetzt zwei Dinge ins Auge gestochen: Zum einen wird der Computer „Googleplex Star Thinker“ erwähnt, dessen Aufgabe es ist Daten zu analysieren – nicht ganz unähnlich den Aufgaben eines Servers des Suchdienst. Möglich ist natürlich auch, dass Douglas Adams und Larry Page und Sergey Brin auf dieselbe Idee für die Bezeichnung gekommen sind (googol = 10100). Da dieses Wort aus der Mathematik Ecke stammt und Adams ursprünglich Mathematik studierte ist seine Kenntnis darüber nicht ganz auszuschliessen. Es ist jedoch anzunehmen, dass Informatiker, insbesondere mit akademischer Ausblidung, mit Douglas Adams Werken vertraut sind.

Der zweite Punkt ist der Guide und die Enzyclopedia Galaktica. Bei der Enzyklopedie drängt sich mir unweigerlich das Bild der Enzyklopedia Britanica auf. Der Guide in seiner Form entspricht einem Notebook oder ähnlichem Gerät. Der Umstand, dass die Artikel für den Guide von vielen verschiedenen Autoren verfasst werden drängt unweigerlich den Vergleich zu Wikipedia auf.

Was machen wir daraus? War Adams prometheisch veranlagt? Hatte er ein gutes Gespühr wie sich gewisse Sachen entwickeln? Waren es vielleicht nur wilde Fantasien? Fakt ist jedenfalls, dass es das Web erst seit 1989 gibt und erst in der ersten Hälfte der 90-er Jahre einen gewissen popularitätsstandard erreichte, der solche Prognosen fundiert hätten.

The Rocky Horror Picture Show

The Rocky Horror Picture Show“ bietet einen ganz eigenen Ansatz zur Erkläreung des „Sinn des Lebens“: Auf der einen Seite gibt es den Erzähler, alleine diese Begebenheit lassen die Gesehnisse „märchenhaft“ erscheinen. Dann gibt es eine Rahmenhandlung: Brad und Janet sind auf einer Hochzeit. Brad entschliesst sich die Gelegenheit wahrzunehmen und um Janets Hand anzuhalten. Nach ihrer Einwilligung entschliessen sie sich ihren allten Professor aufzusuchen, an dessen Examen sie sich kennenlernten. Von da an nehmen die Geschenisse ihren lauf: Sie werden surreal.

Durch die Einführung einer extraterrestrischen Rasse (von Transexual Transilvania) spielen Figuren den Konterpart zu Brad und Janet (und ihrem Professor), die nicht an „humanistische“ Ethik und Moralvorstellungen gebunden sind. Am besten bringt dies vielleicht die Floor-Show zum Ausdruck, indem Horaz‘ „Carpe-Diem“ thematisiert wird („Don’t dream it“)

Dieser Gedanke, seinen Emotionen freien lauf zu lassen, können wir nicht. Selbst wenn wir keine allfälligen Repressionen fürchten, so sind es doch unsere inneren Ängste, die uns zurückhalten. Diese wiederum sind im wesetnlichen unbewusste Repressionsängste oder Urängste.

Doch selbst in einer perfekten Welt (Utopia) ist dies nicht möglich, da zwar alle Repessionen wegfallen, die Welt dennoch Schrecken bereithält, die vor hemunglosem Auselben der Emotionen zurückhalten (Aids, Kinder, Syphilis, Tripper, …) Somit können wir nur in Glücklichkeit schelgen durch empatisches Empfinden, was Brad und Janet in jener Nacht erleben durften …

… dennoch vielleicht ist diese Welt nur unsere Einbildung, nur ein Traum, wie auch der Erzähler dies als Möglichkeit erwähnt; somit wären wir in dieser Einildung vor solchen Schrecken sicher. Ich weiss nicht mehr woher folgendes Zitat stammt (ev. Astrid Lingren, Ronja rövardotter):

Vielleicht sind wir [,die Menschheit, ] nur Läuse auf dem Kopf eines Riesen.

Randbemerkungen: Mein Lieblingssong ist „Touch-A, Touch-A, Touch Me“ gesungen von Susan Sarandon. Extrem sexy. Interessant ist auch, dass Brad kein „Kind im Mann“ hat, im gegensatz zu Frank-N-Further (ein Würstchen) (wobei hier vielleicht Mann der falsche Begriff ist). Im allgemeinen ist es auch ehere so, dass der Mann vor dem Ehebündnis eine Versäumnisangst verspürt und nicht die Frau… Brad Majors tat seinem Namen alle Ehre er ist „Mayor of New York“ in „Spin City“

Vorsokratiker

  Kosmologie Antropologie
  („Naturphilosophen“) (Sophismus)

(= Ursache) ?= Principia?

  Materialismus Idealismus
  = Materie(s)  
  Welt als Stoff Welt als Idee

Materie trägt in sich selbst die Möglichkeit zur Entwicklung
Monismus
Pluralismus -> Atomismus

  • Materie besteht aus Atomen
  • Materie ist Energie
  • Materie = Geltungsbereich der Naturgesetzte

Monismus = ein Urstoff

  • Wasser = Thales
  • Luft = Anaximones
  • Feuer = Heraklit

Pluralismus = 4 Elemente (Empedokles)

  • ca. 100 (107) Urstoffe: Anaxagoras
  • Gold, H2O, Luft, Silber, Eisen

Frage: Ende des Teilens oder Teilen ohne Ende?
Leukipp: A-tomo-os
Atom – Theorie (Leukipp, Demokrit)
Thesen:

  1. A-tomo-oi (unzähliges)
  2. Atome in steter Bewegung
  3. Bewegung der Atome in der Leere (denn es gibt mehr Nichts als Etwas => Horror vaccui)
  4. Epikur: Energie im Atom enthalten => Atome sind energiegeladene Korpustel

Devise: Dynamik <> Statik
Demokrit: „Zufall und Notwendigkeit“ (Anangke)
Koinzidenz und naturgesetzliche Reaktion

Atome sind Vektoren:

Anaxemander: A|PER|ON Grenzen-los  
      = Unschärfe
    Mass-los  

Welt <> statisch = stochastisch

Welt <> deterministisch = grenzenlos

Heraklit: -Feuer () Urstoff
  -Wasser: Panta rhei
    Man kann nicht zweim al in den gleichen Fluss steigen, denn es strömt immer mehr Wasser zu und du bist nicht mehr der selbe. (Mensch und Welt
    Der Krieg ist der Vater aller Dinge . Das Sein ist das Strittige (Heidegger)

Veritas est coincidentia rei est intellegentes.
Wahrheit ist Übereinstimmung von Realität und Vorstellung

=> Wahrheit ist nicht sondern wird:

= permanenter Prozess

=/=  etwasewiges, das verewigbar ist

= Sisyphusarbeit, nie am Ziel (Spiel ohne Grenzen)

=/=  ist nicht statische Gegenwart, ewiges Finden und Erfinden

= Aperion

= dynamisch, ewiger Prozess wo Menschen über Welt philosophieren (reflektieren)

Kosmos: Schmuck, hübsch, wohlgefällig, Ordnung (ausbalsamierte), Kreis und Kugel, ist der Urbegriff der Ordnung (Pytagoras)

=> totale, schöne, aufbalsamierte Ordnung

Heraklid: „Kosmos ist ein willkürlich aufgeworfener Misthaufen“

= Provokation an dem common sense.

Alphabet

Siehe auch Schrift als Grundlage der Philosphie in Europa

Präsinatisch Laut Bedeutung Phönicisch Griechisch Lateinisch
Alêf Stier A A
Beith Dorf B
Gamel Kamel C
Kaf Hand K K
Dalet Zelt D
Mem Wasser M
Rasch Kopf P R
Oin Auge O O

Ab dem 7. Jahrhundert v. Chr gibt es Papyrus.
Pergamet (Bergamo) Kuhaut: Das geht auf keine Kuhaut
Milet: Geburtsort der eropäschen Kultur
Odysee: Seevölkersturm der Ionier
Nildelta => Import von Papyrus (Versicherung und Versicherungsbetrug: hochversicherte Papyrusschiffe gingen einfach unter)

(oralpoetry) -> Orphik
  Mythos => Logos
  Astrologie => Astronomie
  Götter => Naturgesetze
  Anangka: Das Unausweichliche
  Suche nach der Ur-sache (ajch)
1) Milet: (6. Jhd.) „Homer“ und Hesiod
      Thales, Anaxemander, Anaximines
    (5. Jhd.) Leukipp
2) Samos: (6./5. Jhd.) Pythagoras
3) Ephesos (6./5. Jhd.) Heraklit
4) Elea (6./5. Jhd.) Parmenides
5) Kolophon (6./5. Jhd.) Xenophanes
6) Klazomenai (5./4. Jhd.) Anoxameras
7) Agrigentas (4. Jhd.) Empedokles
8) Aladera (4./3. Jhd.) Demokrites, Protagoras
9) Leontinoi (4./3. Jhd.) Gorgias
10) Athen (3./2. Jhd.) Sokrates (409 – 399) , Platon (427 – 347), Epikur (342 – 270)
11) Stageira (3. Jhd.) Aristoteles (384 – 322)