Warum brauchen wir Gott?

Die Beantwortung dieser Frage gründet in der Ontologie (Lehre vom Sein) beziehungsweise in der Erkenntnis-Theorie. Der Mensch als seiendes Wesen kann nur Dinge in seinem Wahrnehmungsbereich erkennen (=Bewusst-sein). In diesem Bereich kann er Gegebenheiten erkennen, deren Ursache er erkennen kann: Der Apfel fällt zu Boden wegen der Schwerkraft. Zumindest glaubt sie zu erkennen, denn Theorien sind nur die „letzte Wahrheit“ (=ultima ratio) bis sie widerlegt werden (Im Beispiel bewegt sich auch der Boden auf den Apfel zu, gemäss der Speziellen Relativitätstheorie von A. Einstein).

Eine Fliege aber ist ein anderes seiendes Wesen als der Mensch und hat somit auch einen anderen Wahrnehmungsbereich. Wenn diese Fliege nun dort sitzt wo der Apfel landen soll, hat sie keine Möglichkeit das wie und Warum zu erkennen. Für sie ist das Fallen des Apfels ein „Streich Gottes“, oder wäre es zumindest, wenn die Fliege das Bewusstsein hätte dies zu erkennen.

Im Wahrnehmungsbereich des Menschen gibt es nun aber Fragen, für die es keine logisch nachvollziehbaren Antworten in derselben Ebene gibt: Warum? Weshalb? Wieso? Woher? Wohin? … Der Grund dafür kann zum einen darin liegen, dass wir den nötigen Erkenntnisstand (noch) nicht besitzen, oder die Antwort, wie die Gravitation für die Fliege, auf einer höheren Ebene (=Meta-Ebene) liegt.

Diese Meta-Ebene ist von Natur aus unergründlich. Manche geben ihr einen Namen: Gott.

Der Ursprung des Christentums

Es macht den Anschein, dass es dem israelischen Volk vor der „Jahrtausendwende“ schlecht ging. In einem solchen Umfeld florieren Scharlatane und Sekten besonders. Umstände – die heute nicht mehr nachvollzogen werden können, jedenfalls nicht von mir – haben dazu geführt, dass sich die Sekte um JC profilierte.

Ein Blick in die Gnostik zeigt, dass es um diese Zeit zahlreiche ähnliche Charaktere und Geschichten gab, so auch Simon den Magier.

Simon the Magican – Simon der Magier

Simon wurde einer breiteren Bevölkerung ein Begriff durch den Film „The Saint„, wo „Simon the Magican“ das erste Alterego des Protagonisten ist. Verborgen bleibt jedoch, wer Simon war und was Magie in einer Katolischen Klosterschule zu suchen hat – offenkundig ein Widerspruch.

Simon war ein Schüler des Johannes. Er kann als erster Gnostiker (Gnosis = „Erkenntnis“) genannt werden.

Ireanaus, adv. haer. I 23 2. […] Eine Helena, die er in Tyrus, einer phönizischen Stadt, als Dirne losgekauft hatte führte er mit sich herum und sagte, diese sei sein erster „Gedanke“ (Ennoia), die Mutter von allem, durch die er im Anfang den Gedanken fasste Engel und Erzengel zu machen. Diese Ennoia, die aus ihm hervorsprang, sei, imWissen darum, was ihr Vater wollte, nach unten herabgestiegen und habe Engel und Mächte geboren, von denen nach ihm auch die Welt gemacht sei. Nachdem sie aber geboren habe, sei sie von ihnen aus Neid zurückgehalten worden, da sie nicht für das Erzeugnis irgendeines anderen gehalten werden wollten. Denn er selbst sei ihnen gänzlich unbekannt geblieben; seine Ennoia aber sei von den Mächten und Engeln, die von ihr ausgegangen seien, zurückgehalten worden und habe aller Art von Schmach von ihnen erlitten, damit sie nicht wieder zu ihrem Vater zurückkehre, und das bis zu dem Grade, dass sie in menschliche Körper eingeschlossen wurde und durch die Jahrhunderte hindurch wie von Gefäss zu Gefäss in immer andere weibliche Körper überwechselte. Sie sei aber auch in jener Helena gewesen, wegen der der trojanische Krieg angefangen worden sei;[…] Bei ihrer Wanderung von Körper zu Körper, wobei sie immer wieder Schmach erduldete, habe sie schliesslich sich in einem Bordell preisgegeben – und das sei das verlorene Schaf (vgl. Matth.18,12f.Par.)

Auf eineige Punkte möchte ich dennoch ausdrücklich hinweisen:

  • Der Gedanke oder vielmehr die Ennoia ist ungeschlechtlich – erst durch den Einschluss in einen weibliche Körper wird der Gendanke fassbar, aber auch verfremdet, da mit einem Weib gewisse „Gedanken“ verbunden sind, die die Ennoia zu sehr einschränken.
  • Der Gedanke – die Idee – ist weiblich
  • Durch die Erwähnung der Helena von Sparta/Troja soll der Geschichte mehr glaubwürdigkeit verliehen werden.
  • Aus der Textstelle geht hervor (wie in der Gnosis üblich – so auch in der Bibel), dass das Leben auf Erden eine Versklavung – hier durch die Engel – ist. Infolgedessen ist das Ziel die Erlösung.

Im Gegensatz zu JC, dem Sohn Gottes, ist Simon selbst der Urheber, der gekommen ist, die Welt zu richten. Simon soll allerlei Zauberei ausgeübt (Exorzismen, Besprechungen, Liebes- und Zuneigungszauber) haben, daher sein Name.

Hyppolit, Ref. VI 20,2-3: 2. Petrus widersetzte sich ihm (simon) sehr, der durch die Magie viele verführte. Schliesslich .. setzte er sich unter eine Platane und lehrte. 3. Und als er endlich beina widerlegt war, weil er lange blieb, sagte er, wenn er lebend begraben werde, werde er am dritten Tage wieder auferstehen. Er befahl, ein Grab zu graben, und befahl dann seinen Jüngern, Erde daraufzuschütten. Die taten das Befohlen, er aber blieb bis heute (darin). Denn er war nicht der Christus.

Religion – Mehr als Ethik

J. Kant definiert in der Kritik der reinen Vernunft Ethik als Frage „Was soll ich tun?“ oder vielmehr „Was soll ich lassen?“

Ziel von Religion ist es Grundsätze zu definieren, nach denen sich das Handeln richten soll: Die 10 Gebote (Exodus 20, 2-17). Religion ist jedoch etwas mehr, als reine Ethik. Religionen sind immer an Personen und Wesen gebunden.

Im Falle der Personen lassen sich unterschiedliche Motive erkennen:

  • Altruismus (JC. gilt es allerdings noch genauer zu untersuchen)
  • Egoismus: Möglichkeit seine eigene Person, durch populäre Thesen bekannt zu machen, oder sich dadurch einen angenehmen Lebensstil sichern zu können (Papst)